Windfege – der Ökohof
Auf unserem Dachboden steht eine alte Maschine. An der Seite ist eine Goldmedaille der Landwirtschaftsausstellung von 1895 abgedruckt. Diese Maschine heißt Windfege. Mit ihr kann man Getreide reinigen. Sie funktioniert immer noch. Oben in den Trichter füllt man Getreide ein, dreht an der Seite an der Kurbel und erzeugt so mit einem Schaufelrad ordentlich Wind. Wenn man den Trichter öffnet, fällt das Getreide in den Wind. Dieser bläst Staub und Spelzen davon und sauberes Getreide rieselt an der Seite heraus.
Aber vielleicht hat der Name des Hofes auch etwas damit zu tun, dass hier an vielen Tagen des Jahres ein Lüftchen um die Ecken pfeift.
Der Hof ist seit 1856 in Familienbesitz. Milchkühe, Pferde, Hühner, Enten, Gänse, einzelne Schweine und Ackerbau mit diversen Kulturen bildeten über 100 Jahre lang die wirtschaftliche Basis für einen gut laufenden, ökonomisch erfolgreichen Betrieb. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft in der DDR brach diese Entwicklung ab. Die Wertschöpfung konnte eine ganze Generation lang nicht mehr in den eigenen Betrieb investiert werden.
1999 erfolgte der Neustart als Nebenerwerbsbetrieb und von Anfang an in ökologischer Bewirtschaftung.
Bienen halten wir seit 1998. Alles begann mit einem Schwarm, der mit lautem Summen über den Hof schwebte und sich neben der Haustür niederließ. Dies war der Beginn einer faszinierenden Beziehung. Die Anfänge der Imkerei blieben in kleinem Maßstab als spannendes Hobby. Im Jahr 2007 stellten wir auf ökologische Imkerei um, die Völkerzahl wurde größer. Inzwischen ist die Imkerei das 2. Standbein im Landwirtschaftsbetrieb.